Das war ein ungewöhnlicher Tag heute. Wo fange ich an? Also ca. um acht Uhr bin ich losgelaufen. Wer schon mal in Romont war, weis das die Stadt auf einen ziemlichen Hügel gebaut ist. Natürlich sitzt die Kirche ganz zuoberst, damit auch alle Schäfchen sie von weitem erblicken können!
Nun gibt es eine Eigenart auf dem Jakobsweg und ganz besonders in der Schweiz. Diese besagt, zu jeder Kirche die auch nur entfernt wichtig ist… muss der Jakobsweg hin. Auch zu Kapellen und Kreuzen und dergleichen. Ist ein muss basta. Kein Erbarmen, keine Diskussionen punkt.
Also erklomm ich mit meinem 15kg Anhängsel ergeben den besagten Hügel. Was soll ich sagen, ich verpasste den Abzweiger zur Kirche und war ehe ich mich versah wieder am Fusse dieses Berges. Kirche: nicht gesehen, so ein Pech aber auch! Hoffentlich werde ich jetzt nicht von denen da oben bestraft. 😞
Kurz nach dieser Schmach traf ich Anna. Eine Dame aus Luzern (oder aus der nähe) und wir kamen ins Gespräch. Sie war gestern nahe daran abzubrechen und umzukehren. Hat Sie nich und ist stattdessen mir begegnet. Sie war sehr froh, in mir eine willkommene Begleitung gefunden zu haben für den heutigen Tag.
Etwas später meldete sich Roswita, ihr erinnert euch die Dame aus Wien. Sie würde in Moudon auf mich warten.
Also waren wir anschliessend zu dritt. Eine richtige Pilgergeuppe. Es hat mächtig Spass gemacht mit den Frauen. Die Kilometer sind nur so geflutscht. Kurz vor der Unterkunft brach ein heftiges Unwetter los und wir suchten Unterschlupf vor einem Haus mit Vordach.
Dort haben wir uns nochmal mit Anna unterhalten. Sie ist Pflegerin und braucht eine Ausszeit. Ihre Unterkunft fand Sie mit unserer Unterstützung etwas weiter enfernt von uns.
Nachdem sich die Sintflut ausgetobt hatte liesen wir Anna ziehen und Roswita und ich suchten unser Hotel in Mézières.
Später genossen wir zwei ein echt fürstliches Abendessen. Morgen werden sich vermutlich auch unsere Wege endgültig trennen. Ich bleibe in Lausanne und Sie zieht weiter nach Genf.
Ich gönne mir zwei Tage Auszeit und werde erst am Mittwoch weiterziehen. Es sind dann nur noch vier Tagesetappen. Theoretisch werde ich am Samstag in Genf eintreffen. Mal sehen vielleicht nehme ich mir nochmal einen Tag frei.
Soweit der Plan. Jürg ist mit seinen Mitpilgern mitlerweile in Fribourg eingetroffen. Es müsste also auch Ihm gelingen rechtzeitig in Genf einzutreffen.
Das wärs für heute. Es ist bereits Mitternacht durch und ich muss dringend schlafen!
Gute Nacht, ihr schlaft sicher alle schon 😴
Euer Swiss 🌹
Hier noch einige wenige Fotos (im Regen mache ich keine Bilder, den kennt Ihr schon 😁)
In dieser Oase des Friedens habe ich Anna getroffen.
Ein letzter Blick zurück auf Romont. Seht Ihr die Kirche?
Lauf Häschen lauf (Jakobshäschen)Das war schön hier, leider wirkt das Bild nicht richtig wegen den düsteren Wolken.
Dieses Haus hat mir sehr gefallen. Dummerweise fuhr gerade ein Auto durch. Pech!