War das wieder ein buchstäblich aufregender Tag! Um sieben Uhr sind Roswitha und ich losgezogen. Der Himmel wolkenlos und zum verlieben blau.
Schon nach ein paar Meter tauchte eine hübsche Bäckerei auf wo wir frühstücken konnten. Das Hotel war leider geschlossen und Frühstück gabs dort nicht.
Danach gings durch Feld und Wald richtung Châlet à Gobet. Es waren mal wieder Teilstrecken dabei wie auf dem AT.
Roswitha hatte mich gestern abend gefragt was denn an diesem Trail in den USA so anders sei als auf dem Jakobsweg. Hier konnte ich es Ihr zeigen.
Es zu beschreiben ist immer sehr schwierig. Ich gab Ihr zu bedenken, dass wir auch solche Unwetter hatten dort wie wir hier am Vortag. Nur kam für uns anschliessend kein Hotel sondern das eigene Zelt. Das zudem auch noch aufgebaut und gesichert werden musste.
Kurz vor Châlet a Gobet ist es passiert. Roswitha blieb an einer gemeinen aus dem Boden ragenden Wurzel hängen. Sie stürzte und schlug ungebremst der länge nach zu Boden.
Mit dem Kopf knallte sie auf einen im Morast steckenden Stein das es krachte. Der Rucksack fiel zu allem überfluss natürlich mit dem ganzen Gewicht auch noch gegen den Kopf.
Einen Moment sah es so aus als wäre Sie bewusstlos. Ich war total geschockt und versuchte Ihr aufzuhelfen. Zum Glück war die Verletzung nicht ganz so schlimm wie es im ersten Moment aussah. Etwas wacklig kam Sie schliesslich auf die Füsse. Mit einem Make-up wie eine Schlammaske.
Nach der säuberung mit Wasser und Toilettenpapier! sah man allmählich das Ausmass der Verletzung. Eine gewaltige Beule und zerkratzte Nase wird fortan Ihr Gesicht verunzieren.
Ich überzeugte Sie anschliessend im nahen Restaurant, wo wir Sie notdürftig verarzteten, mit dem Bus direkt nach Lausanne zu fahren. Das ganze gefiel mir überhaupt nicht. Auch wenn Sie versicherte, dass es Ihr gutgehen würde und Sie keine Schmerzen habe.
Schliesslich liess Sie sich überzeugen statt wie vorgehabt am Mittwoch bereits heute Abend heimzufahren. Wir haben dann zusammen noch ein paar Sehenswürdigkeiten in Lausanne besucht und sind bis zur Abfahrt ihres Zuges an den See gefahren und haben dort Drinks geschlürft.
Anna die zwischenzeitlich auch in Lausanne eingetroffen war, gesellte sich zu uns. So gab es doch noch einen friedlichen Abschluss dieses turbulenten Tages. Roswitha habe ich aber bis zum Zug nicht mehr aus den Augen gelassen.
Wenn Du das liest, alles gute und gute Besserung.
Ich selbst habe beschlossen morgen für zwei Tage nach Hause zu fahren. Eigentlich wollte ich diese zwei Ruhetage in Lausanne verbringen. Es war aber kein Hotel mehr frei und so entschloss ich mich dazu heimzugehen.
Es wird also bis Mittwoch keine neuen Blogs geben. Dann gehts weiter bis Genf wo ich Jürg treffen werde.
Ich wünsche allen einen unfallfreien Start in die neue Woche. 🌹
Euer Swiss
Ein Blick über Lausanne von der Kathedrale aus.
Am Ufer des Genfersee in Ouchi. War einiges los am Sonntag Nachmittag.