Tag 14 Jakobsweg 2019

Ich schreibe gerade aus einer sehr unkomfortabelen Lage. Seit mehr als 2 Stunden warte ich vor dem Haus meiner nächsten Gastgeberin hier in La Côte Saint- André.

Mehrere Telefonate, SMS und WhatsApp blieben unbeantwortet. Ich weis nicht, ob ich diese Nacht vor einer Haustüre nächtigen muss!

Zu erfreulicheren Nachrichten. Gestern Abend bin ich auf Empfehlung von TipAdvisor in ein schickes Restaurant essen gegangen.

Am Eingang stiess ich auf eine grosse Anzahl schwarzgekleidete Serviererinnen. Irritiert fragte ich ob das Restaurant denn für alle offen sei?

Das war der Fall und man führte mich an einen der wenigen freien Tische. Die Terrasse fasste sicher an die 300 Personen. Nun verstand ich die riesige Anzahl Kellnerinnen und Kellner.

So etwas habe ich noch nie erlebt in der Schweiz. Kaum hatte man bestellt kam bereits das gewünschte. Und das bei min. 300 Gästen. Es war grandios diesem System zuzusehen.

Dann das Essen! Ich bestellte einen Salat, ein Rindsfilet mit Kartoffeln und einem Spargelrisotto. Es war mit das beste Spargelrisotto das ich je hatte. Alles war schlicht unfassbar gut. Nach einem Dessert dann die Rechnung: 45€ Mit Apero, Wein, dem excellenten Essen, dem Dessert und dem Kaffee! Wirklich ein Highlight.

Mittlerweile ist klar, ich muss nicht vor der Türe schlafen! Meine Gastgeberin ist eingetrudelt. Mit einer etwas seltsamen Entschuldigung. Sie hatte mich vorgestern gefragt wann ich ankommen würde.

Da ich sah, dass der heutige Tag an die 30 km bringen würde sagte ich vorsichtshalber ca. 18:00 Uhr. Worauf Sie mir zurückschrieb das sei ungünstig da Sie dann mit der Tochter ihrer Tochter unterwegs sei.

Also verstehe ich nicht, wieso Sie dann erstens vor 18:00 Uhr überhaupt nicht da und auf meine Anrufe nicht geantwortet hat.

Nun gut, jetzt muss ich mich sputen mit Duschen und Nachtessen. Weil das hatte ich natürlich auch noch nicht.

Bitte verzeiht wenn ich hier abbreche. Falls nach dem Essen noch Zeit bleibt, schreibe ich noch und lade Fotos hoch. Aber jetzt muss ich wirklich.

Euer Swiss 🌹

So, das Nachtessen war himmlisch. Nun noch zum heutigen Tag. Der Himmel zeigte sich von Beginn an von seiner schönsten Seite. Aber es war recht frisch am Morgen.

Dadurch entstand eine unglaublich klare Luft. Das Licht fantastisch und die Sicht unglaublich. Fast konnte man die Blätter an den Bäumen in 10 km Entfernung zählen.

Auch die Dreidimensionalität der Landschaft war fantastisch. Ich glaube kaum, dass man diese Qualität je bildlich festhalten kann. Das Menschliche Auge ist ein absolutes Wunderwerk.

Ich habe es trotzdem mit mässigem Erfolg versucht. Aber schaut Euch die Bilder trotzdem an. Übrigens bin ich für einige Kilometer mit einem jungen französischen Pilger gelaufen. Er macht Semesterferien und studiert Theaterwissenschaft in Paris!

Es war unterhaltsam und ich versuchte die französische Sprache auf die Reihe zu bringen 😌 Wir haben uns dann getrennt weil ich genug Zeit hatte mir eine Teepause zu gönnen. Er wollte lieber weiter, ich vermute mal er war meines französisch überdrüssig 😂

Die Landschaft ist jetzt weniger einsam und man findet sogar ab und zu offene Gaststätten. Einzig das Unterkunft suchen gestaltet sich nach wie vor schwierig.

Für Freitag habe ich noch nichts gefunden. Also weitersuchen. Das werde ich nun auch tun. Hier noch die Fotos von heute. Ausnahmsweise ohne Text.

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