Die Nacht in einem etwas zweifelhaften Zimmer habe ich trotzdem gut überstanden. Der Raum glich eher einer Abstellkammer und sah auch ungefähr so aus. Auf Bilder davon habe ich gnädig verzichtet.
Dann das Bett, ich könnte mir vorstellen das bereits Napoleon auf dem Weg nach Russland darin genächtigt hat. Ein sehr gewichtiger Napoleon. Und danach noch so einige übergewichtige Nilpferde.
Denn es war gelinde gesagt durchgelegen. Gewaltige Täler und schroffe Berge durchzogen die Bettenlandschaft von Nord nach Süd und von West nach Ost. Und ich mittendrin am suchen nach einer einigermassen horizontalen Liegestelle.
Nie fand ich auf meinem Weg in der Wildnis vom Appalachian Trail schwierigere Schlafplätze. Einzigen Trost fand ich in der Tatsache, dass es trocken und warm bzw. sehr warm, wenn man es recht bedenkt: sehr, sehr warm war.
Der Morgen begann aus verständlichen Gründen bereits sehr früh, sehr, sehr Früh. Ich las um 4:30 Uhr noch ein wenig, bemüht nicht in eins der sehr tiefen, sehr, sehr tiefen Täler zu fallen.
Dann beschloss ich es gut sein zu lassen und kletterte aus meinem sehr unbeqemen Nachtlager… ihr ahnt es: aus meinem sehr, sehr unbequemen Nachtlager.
Draussen schien nicht etwa die Sonne. Wäre auch etwas viel verlangt am 13 Tag auf dem Jakobsweg. Nein, es nieselte leicht und ich genoss das sehr einfache Frühstück , das sehr… ok jetzt reichts! Es bestand aus einem Pulverkaffee, einem Schokokeks aus der Verpackung und etwas Zucker, für den Pulverkaffee.
Dann raus und los. Der Weg führte mich durch eine wunderschöne etwas abgelegene und verlassene Gegend. Nur Wenige Siedlungen kreuzten den Weg, der übrigens sehr gut markiert war.
Ich kam gut voran und erfreute mich an den vielen verschiedenen Gerüchen und am Gesang der Vögel. Es roch nach frischem Wasser, ich schwöre ich konnte den Regen riechen!
Ein gewaltiger Sturm muss diese Gegend in den letzten Tagen heimgesucht haben. Überall lagen ganze Äste und teilweise auch Bäume herum die der Sturm um und abgerissen hatte.
Bereits um 12:30 Uhr erreichte ich mein neues Zuhause für heute Nacht. 21 km waren auf dem Tageszähler. Es wird noch etwas dazukommen, da meine Bleibe etwas ausserhalb von Charavines liegt.
Eine überaus nette junge! Dame erklärte mir die Behausung und liess mich anschliessend alleine.
Es ist ein schönes Zimmer mit eigenem Eingang und einer kleinen Terrasse. Wirklich schön hier, ich geniesse es gerade, nachdem ich mich eine halbe Stunde aufs Ohr gelegt habe.
Damit genug für heute. Ich hoffe, Ihr könnt einen schönen Sommerabend geniessen. Bis morgen dann, tschüss Ihr Lieben.
Euer Swiss 🌹
Ein schönes Beispiel für gelebte Solidarität.
Hier eine der originelleren Wegmarkierungen
Wenn ihr euch konzentriert, könnt ihr die Löffel von Meister Lampe (Hasen) sehen!
Hier erkennt man auf den drei Bildern die Verwüstung durch den Sturm.
Einfach ein Bild der schönen Landschaft.
Man wähnt sich am Meer.