Oberstdorf 1.7

Nach einer Nacht in der es stürmte und regenete im Prinz Luipold Haus, stand eigentlich die nächste Etappe durch das Oytal an. Da es aber zuerst einen Pass zu überwinden gegolten hätte und dort nach Aussagen meiner Zimmergenossen noch sehr viel Schnee lag, rieten sie mir davon ab. Stattdessen gibt es einen Weg nach Hinterstein.

Dieser Weg ist zwar am Anfang auch sehr steil. Aber weiter unten führt er auf einen gut begehbaren Fahrweg der schliesslich beim Restaurant Giebelhaus in eine Alpstrasse mündet. Von dort sollte es einen privaten Bus bis auf das 13km entfernte Hinterstein geben. Den wollte ich nehmen. Bis auf den ersten Abschnitt war es bei dem Dauerregen auch sehr einfach zu laufen.

Am Anfang hingegen musste man höllisch aufpassen um auf den nassen glitschigen Steinen nicht auszurutschen. Nach einer gewissen Zeit geht das ganz schön in die Beine. Und das Regenzeug liess nach drei Stunden intensivem Regen auch langsam die Feuchtigkeit durchsickern.

Nicht das angenehmste aller Gefühle. Beim Giebelhaus angekommen, gönnte ich mir eine warme Mahlzeit. Ich fragte die Hausherrin wann den der Bus fahren werde. In einer Viertelstunde beschied Sie mir. Ich hatte das Essen gerade erst erhalten und schlang das Zeug im eiltempo herunter. Bis ich auf der Strasse ankam konnte ich dem Bus gerade noch nachschauen wie er um die erste Kurve verschwand.

Ich war ziemlich sauer auf die Gastgeberin. Sie hätte ja dem Fahrer sagen können, dass da noch ein Gast mitfahren möchte. Der nächste fuhr erst eine Stunde später. Zurück in das Restaurant wollte ich nicht mehr. Also nahm ich den Weg bei strömendem Regen und schon leicht angefeuchtet aber stinkhässig unter die Füsse.

Nach einer Stunde Marsch, näherte sich der nächste Bus der freundlicherweise anhielt und mich die restlichen ca. 7km mitnahm. Da ich nicht gefasst war, wann der Bus kommen würde und ob er tatsächlich anhalten würde, musste ich zuerst die Maske unter dem Regencover des Rucksacks hervorklauben. Ohne lassen Sie dich nicht einsteigen.

Das dauerte halt einen Moment und der Fahrer wurde ungeduldig und beschied mir trotzdem einzusteigen. Das war dan ein ziemliches Theater bis ich die Maske auf dem Kopf, den Rucksack wieder eingepackt und ich mich gesetzt hatte. Währenddessen der Bus ungerührt eine Haarnadel nach der anderen nahm. Das brachte mir erboste Blicke eines älteren Paares hinter mir ein.

Als wir in Hinterstein ausstiegen, rannte die Frau wie ein Huhn um mich herum im Bemühen möglichst viel Abstand zu mir zu gewinnen. Wobei sie zuerst in die falsche Richtung gackerte um dann wieder aufgeregt um mich herumzueiern. Ich war einigermassen perplex. Als sie und ihr armes Schwein von Ehegatten von dannen rauschten hörte ich sie zu ihrem Besitz keifen: „der hat nicht mal Abstand gehalten“ so das ich es hören musste. Dabei sah sie mich zum fürchten böse direkt an. Ja klar, Abstand! Wir waren draussen, hatten beide eine FFP2 Maske an und sie war es gewesen die wie ein kopfloses Huhn um mich herumgeflattert war. Probleme haben die Leute?

Von Hinterstein nahm mich ein weiterer Bus nach Oberstorf mit, wo die Bleibe für meine nächste Übernachtung gebucht war. Drachenfels hiess die Absteige. Um es kurz zu machen, das Zimmer hatte die grösse einer Schuhschachtel war ungefähr so eingerichtet und die Fugen der Kacheln in der Dusche waren mit Schimmel bedeckt. Dafür zahlte ich dann Sfr. 95.- Never ever!

Heute am 2.7 bin ich nun weitergefahren nach Feldkirch im Allgäu. Hier warte ich jetzt bis am Montag wenn ich zur Gafadurahütte aufsteigen kann. Früher war dort kein Termin frei. Am 6.7 laufe ich bis Triesenberg und beende dort den ersten Teil meiner Wanderung auf der Via Alpina.

Dann fahre ich für ein paar Tage zurück nach Hause um ein paar dringende Angelegenheiten zu regeln.

Jetz ist es bereits morgens um 1:15 Uhr und ich bedarf einer Mütze Schlaf.

Gute Nacht und träumt bloss nichts von kopflosen Hühnern gack gack!

Euer Swiss🌹

Ein einziges Bild habe ich geschossen. Es war einfach zu nass für die Kamera. Herrlich wie das Wasser herunterläuft!

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