22.04.23 Tag 15

Mit dem Taxi hat es heute morgen sehr gut geklappt. Bereits um acht Uhr konnte ich die heutige, recht kurze aber dafür steile Etappe, in Angriff nehmen. Da mein Gepäck mit Essen für fünf Tage + Energieriegel und sonstige Waren prall gefüllt ist, wiegt das Ding ziemlich viel.

Das und der angekündigte Sturm heute Nacht, bewogen mich dazu es heute mit zehn Kilometer und immerhin vierhundert Höhenmetern zu belassen. Gegenwärtig nimmt der Wind kräftig zu und es fallen bereits die ersten Äste von den Bäumen.

Da muss ich gerade nicht unbedingt den Helden spielen. Zudem ist gerade wieder ein ganzer Wanderzirkus unterwegs. Offensichtlich gehen viele Amis am Wochenende wandern. Mit einigen habe ich unterwegs auch ein wenig getratscht.

Einen Jungen Mann traf ich an einem der inoffiziellen Zeltplätze die es immer wieder unterwegs gibt. Er hat die Nacht hier in einem Hammock verbracht, einer Art Hängematte. Dabei habe er ziemlich gefroren. Ich hatte mir auch mal überlegt mir sowas zuzulegen.

Das dumme an den Dingern ist, wenns regnet ist man ungeschützt und es zieht bei Wind unter und über Dir. Dazu ist man stärker der Kälte ausgesetzt. Ich habe davon Abstand genommen. Wegen 2-300 Gramm weniger lohnt sich die Komforteinbusse für mich nicht.

Der Junge lebt zur Zeit in Philadelphia und hat von den USA bisher weniger gesehen als ich. Ich habe ihm empfohlen sich einmal Harpers Ferry anzusehen. Er bedankte sich für den Typ und ich zog meines Weges.

Am heutigen Shelter angekommen war es erst 12:10 Uhr. Kurze Zeit nach mir gesellte sich eine ganze Gruppe Amish, vier Erwachsene und ca. 12 Kinder, zu mir ins Shelter. Sie würden einmal im Jahr Wandern gehen und zwar nur die männlichen Mitglieder. Wir unterhielten uns prächtig und Sie waren neugierig was ich zu erzählen hatte.

Nachdem Sie sich hier verpflegt hatten, zogen Sie von dannen. Ich winkte Ihnen nach und Sie winkten fröhlich zurück. Es könnte so einfach sein, wenn man sich nur gegenseitig mit Respekt begegnen würde.

Da es noch etwas gar früh war um bereits schlafen zu gehen, telefonierte ich noch mit meiner geliebten Santina. Sie ist gerade stark mit den Aufführungen des VSESE beschäftigt.

Die Premiere von gestern war wohl ein voller Erfolg. Nicht zuletzt weil Santina es ganz alleine geschafft hat, die Vorstellungen in den Bärensaal in Worb zu verlegen. Sie hat sich sehr dafür engagiert und ich bin stolz auf dass, was Sie Ihr damit gelungen ist.

Ich hoffe, dass mein heutiger Beitrag Euch erreichen wird. Der Empfang ist hier ziemlich schlecht. Falls ja, wünsche ich Euch eine gute Nacht und bis morgen.

Euer Swiss 🌹❤️

2 Kommentare zu „22.04.23 Tag 15“

  1. Hoi liebes Brüderchen, bin nicht so gut im Schreiben wie du aber deine Blogs lese ich mit viel Freude und bin immer froh dass du Spass am Trail hast!!! Bin mega Stolz auf dich und weiterhin alles Gute 💕 dein Schwesterlein und Crishu

    1. Ja hallo Schwesterherz ❤️
      Schön von Dir zu lesen! Ja der Trail macht immer noch Spass. Ich merke aber schon, dass seit dem letzten Mal wieder sechs Jahre ins Land gegangen sind. Es läuft sich nicht mehr ganz so locker wie 2017. Dafür geht bereits ein wenig vom lästigen Bauchfett den Bach runter.
      Liebe Gruess us Pennsylvania oh am Crishu 🌹❤️

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