2019 Test Reise
Erster Tag
Heute morgen um 08:45 war Aufbruch. Wir haben 20 Packete mit Lebensmitteln in unseren Bus gepackt und einige Weihnachts Pakete für Kinder.
Zuerst haben wir Timea, eine unserer Helferinnen Zuhause abgeholt. Mit Ihr zusammen als Übersetzerin haben wir die ersten fünf Familien beschenkt.
Die Frauen waren allesamt Alleinerziehend weil Sie ihre Ehemänner entweder verlassen haben oder diese auf Nimmerwiedersehen verschwanden. Tolle Geschichten die uns diese Frauen jeweils erzählt haben.
Wir geben diesen Familien auch einen kleinen Betrag in Geld ab, 600 Hrywnia umgerechnet ca. Fr. 25.- was für uns nicht viel, für Sie aber sehr hilfreich ist. Eine Tafel Schokolade etwa kostet 16 – 22 Hrywnia.
Trotz ihrer Armut lassen Sie es sich jeweils nicht nehmen uns fürstlich zu bedienen. Das Essen ist sehr schmackhaft und die Frauen verstehen es zu Kochen! Meistens werden Speisen mit Kohl und Sauerkraut zubereitet.
Dabei wird Rahm, Zwiebeln und allerlei Gewürz verwendet. Auch Fleisch, meist Huhn und Schweinefleisch. Aber auch Gerichte in denen Fisch zugegeben wird sind sehr lecker. Alles Speisen die wir mehrheitlich bei uns nicht kennen.
Am besten schmecken mir komischerweise die Suppen. Borschtsch ist so eine Suppe, zubereitet mit allerlei Gemüse und etwas Fleisch, himmlisch!
Aber bis am Abend kann ich kaum mehr etwas davon essen. Zu vollgefressen fühle ich mich dann! Weil zu allem andern bei fast jedem Besuch auch noch Süssigkeiten und Saft, Tee oder Kaffe serviert wird. Nicht zuzugreifen gilt als unhöflich!
Am Nachmittag haben wir Timea die übrigens im siebenten Monat schwanger ist! wieder zuhause abgesetzt.
Unsere nächste Übersetzerin hiess Luda. Sie ist es auch die uns jeweils am Anfang und am Schluss beim Grenzübertritt behilflich ist. Sie unterrichtet an einer Staatlichen Schule das Fach Englisch.
Unsere Übersetzerinen dolmetschen allesamt die Ukrainische Sprache ins Englische. Zum Glück ist das für mich kein grosses Problem.
Nun fuhren wir kreuz und quer durch Ushhorod und besuchten nochmal etwa 12 Familien. Um 21:00 Uhr war endlich Schluss und wir kehrten zu unseren Gastgebern zurück.
Morgen werden wir zuerst Lebensmittel für das Heim in Wirschani (muss morgen nachfragen wie es richtig geschrieben wird) einkaufen gehen.
Dorthin fahren wir am Donnerstag. Das Heim ist weit hinten in den Bergen und ich hoffe, dass uns das Wetter gnädig sein wird.
So, nun muss ich schlafen gehen, weil wir auch morgen wieder lange unterwegs sein werden. Ich poste noch ein paar Fotos gleich hier.
Herzlichst Euer Swiss
Zweiter Tag
Zuallerallererst, so wird scheinbar Wirschany richtig geschrieben. Ich hoffe es stimmt. Auch Ushhorod wird mal so geschrieben: Uzghorod.
Der Grund ist wies scheint weil dieser Teil der Ukraine öfters den „Besitzer“ gewechselt hat. Mal war es Ungarisch dann wieder Russisch dann wieder gehörte es zum Ungarisch Österreichischen Kaiserreich (Sissi lässt Grüssen)
Deshalb werden die Ortsnamen auch unterschiedlich geschrieben. Eigentlich werden sie ja auch in Kriilischer Schrift geschrieben. Das verstehe ich dann noch weniger.
Der heutige Tag brachte nicht so viele Besuche wie gestern. Es gab einiges zu organisieren und wir trafen verschiegene Leute mit denen Peter etwas zu besprechen hatte.
Da wir Morgen ins besagte Heim für schwerstbehinderte Kinder und Erwachsene nach Wirschany fahren mussten wir noch Lebensmittel einkaufen.
Auf unserer Liste standen 1000! Tafeln Schokolade 50 Kilo Zucker, 50 Kilo Reis, 50 Kilo Mehl und 48 Pack Teigwaren.
Weil wir jedem Patienten eine Tafel Schokolade verteilen, brauchen wir so viel davon. Die Reaktionen dieser armen Menschen sind überwältigend. Ich werde versuchen dies auf Bildern festzuhalten.
Der morgige Tag verlangt jeweils viel mentale Kraft von uns allen. So viel Leid an einem Tag zu sehen braucht enorm viel Stehvermögen.
Ich mache es gerne, diese Menschen haben etwas Wärme verdient. Vor allem weil Weihnachten vor der Türe steht. Dieses eine mal haben wir auch eine Truppe von Animateuren dabei.
Sie werden den Kindern die dazu in der Lage sind etwas vorspielen und Ihnen damit ein unvergessliches Erlebnis bescheren.
Nun sollte ich langsam ans Schlafen denken. Da wir über 100km zu fahren haben und auch noch einige Helfer unterwegs aufsammeln, stehen wir bereits um 5:15 Uhr auf. Es wird ein langer und sehr anstrengender Tag werden.
Ich wünsche Euch einen Abend in friedlichem Zusammensein. Denkt vielleicht auch kurz an die vielen Menschen denen es nicht so gut geht wie uns in unserem schönen Land.
Euer Swiss
Tag drei
Um 04:50 hat mich mein Wecker aus dem Land der Träume direkt nach Uzghhorod (so wird die Stadt hier geschrieben) befördert.
Die Fahrt nach Vilshani ( so schreibt sich das hier) stand heute an. Als Fahrer wurde ich auserkoren. Ganze 165km war die Strecke bis zu diesen Heimen.
Es sind nämlich zwei Heime gleich nebeneinander. Im einen sind die Erwachsenen untergebracht. Schön getrennt nach Männlein und Weiblein. Gleichenorts ist eine Abteilung mit TB Kranken.
Am zweiten Standort sind die Kinder untergebracht. Auch hier gibt es Geschlechtertrennung.
Wir haben zuerst bei den Erwachsenen vorbeigeschaut. 300 Stück Schokolade haben wir unter Ihnen verteilt. Dann hat unsere mitgebrachte Unterhaltungstruppe in einem Saal der zu den Unterkünften gehört ihr Programm für die Leute aufgeführt.
Natürlich war da auch eine Predigt dabei. Wir sind ja schliesslich ein Kirchliches Hilfswerk. Unsere Ukrainische Helfer nehmen das sehr ernst!
Wir bekamen viele Dankesbezeugungen für unser Engagement. Besonders gewürdigt wurde, dass wir 1600 km aus der Schweiz hierhergefahren sind.
Für mich ist dies aber nichts besonderes im Anbetracht was die 130 Angestellten hier leisten. Besonders als ich erfahren habe, dass diese Angestellten für 160 Euro im Monat arbeiten! Auch die ausgebildeten Fachkräfte die es hier braucht!
Am Nachmittag war dann das Kinderheim angesagt. Es ist kaum zu ertragen was man hier zu sehen bekommt. Obschon ich weis was mich erwartet bin ich immer wieder erschüttert über dieses Elend.
Trotzdem ist es schön, wenn man die freudigen Reaktionen der Kinder sieht die überhaupt dazu fähig sind. Wir haben fast 600 Schokoladen an diese armen Würmchen verteilt.
Dafür hat uns dann ein Trupp Kinder die nicht so stark Behindert sind eine Tanz und Gesangsnummer aufgeführt. Ein erstaunlich guter Sänger gab dabei sein Bestes.
Die Kinder waren ganz aus dem Häuschen und die Betreuerinnen hatten alle Hände voll zu tun um sie einigermassen zu bändigen. Immer wieder musste unsere Truppe mit ihnen aufs Parkett und mit ihnen tanzen. Besser gesagt wild herumhüpfen.
Die Betreuerinnen erzählten uns später, dass viele Kinder genau wüssten das vor Weihnachten jeweils die Schweizer vorbeikommen würden. Es sei schon lange vor unserer Ankunft DAS Thema im Heim.
Es freut mich sehr, dass ich hier dabeisein und mithelfen kann. Es hilft mir das ganze zu verdauen und es positiv zu sehen.
Gegen Abend hatten wir noch ein Gespräch mit dem Heimleiter. Er erzählte uns, dass seit kurzem ein weiteres Hilfswerk mit dem Namen Umbrella aus der Schweiz das Heim unterstützt.
Es scheint ein finanzstarkes Werk zu sein. Sie Sponsern momentan ein Hotel für Assistenzärzte direkt vor Ort. Diese können dann in den Heimen ihr Praktikum absolvieren. Wo sonst können Sie so viel Anschauungsmaterial auf einmal zu Gesicht bekommen.
Eine Win Win Situation für alle. Daneben ermöglicht das Hilfswerk den angehenden Fachärzten ein Praktikum in der Schweiz.
Es ist auch aufgefallen, dass viel weniger Kinder unbeweglich in ihren Betten gelegen sind. Dies ist ein Erfolg der durch die vermehrte Animierung durch entsprechend geschultes Personal zustande gekommen ist.
Es gibt also auch viel positives in diesem tristen Dasein der Kinder zu vermelden. Dies dank Menschen die etwas tun anstatt nur immer zu jammern. Ich bin dankbar hier einen kleinenTeil beitragen zu dürfen.
Nun gehts unter die Decke. Morgen werden wieder Familien besucht!
Schlaft gut und hoffentlich steckt Euch der Samichlaus etwas in Eure Schuhe (oder hat es bereits getan )
Euer Swiss
Tag vier
Nach der gestrigen langen Fahrt konnten wir es heute etwas leichter angehen. Das war auch besser so, über Nacht hat sich das Wetter geändert. Es hatte sich bereits am Morgen eine leichte Schneedecke gebildet.
Dann hat es den ganzen Tag leicht geschneit. Die Strassenverhältnisse wurden dadurch auch nicht besser. Aber man gewöhnt sich auch an solche Wiedrigkeiten.
Wir sind nach Mukatschewe gefahren und haben dort ein Kinderheim besucht. Die Chefin war neu und sehr engagiert. Im Heim werden Kinder mit leichten bis mittelschweren Behinderungen betreut.
Die Leiterin hat bereits viel erreicht, es war das bestorganisierte Heim das ich bisher hier gesehen habe.
Die Betreuerinnen tun viel um diesen Kindern Selbstständigkeit beizubringen. Einige der Behinderten konnten bereits in Jobs untergebracht werden.
Ein sehr moderner Ansatz um diesen Menschen ein lebenswertes Dasein zu ermöglichen.
Auch ein Fitnessstudio hat diese engagierte Frau eingerichtet. Hier wird versucht die Behinderten gemäss ihren Fähigkeiten zu mehr Beweglichkeit und Kraft zu verhelfen.
Auch Musik und Meditation sind Methoden die hier angewendet werden um eine Positive Denkweise zu fördern.
Ich war sehr beeindruckt vom Willen dieser Leiterin entgegen aller Wiedrigkeiten für diese Patienten das Maximumzu erreichen.
Man kann sich gut vorstellen wie unmöglich dies in so einem Land wie der Ukraine erscheint. Ich bin Happy, dass wir auch hier einen kleinen Beitrag in Form von finanzieller Hilfe leisten konnten.
Anschliessend besuchten wir ein Flüchtlingsheim in der Nähe. Auch dort versuchen die Helfer das möglichste für diese Menschen zu tun.
Es kommen nur noch wenige Flüchtlinge an, weil die Grenzen in den umliegenden Ländern dichtgemacht wurden. Es handelte sich hier ja um die Balkanroute.
Wenn die Hilfesuchenden allerdings über genügend Geld verfügen, werden beide Augen zugedrückt und man lässt sie passieren.
Ein solcher Grenzübertritt kostet in die Ukraine 1000€ und nach Ungarn nochmal 2000€ pro Person. Damit sind sie dann an der Deutsch – Ungarischen Grenze. Dorthin werden sie nur allzugern abgeschoben.
Sehr viele bleiben allerdings hängen und verschwinden in der Illegalität. Prostitution, Kinderhandel und Drogenhandel sind die hässlichen Folgen.
Aber das interessiert in der EU und leider auch der Schweiz herzlich wenige. Hauptsache aus den Augen aus dem Sinn, leider die traurige Wahrheit.
Die Ursprungsländer sind froh diese Menschen los zu sein. Das wird sich so schnell nicht ändern. Nicht solange Landauf, Landab Parteien und Politiker davon profitieren und sich mit Hass und Ausgrenzung bei ihren Bürgern beliebt machen können.
Es wäre möglicherweise hilfreich wenn manche Leute einmal herkommen und sich die Situation vor Augen führen würden. Die ärmsten in der Schweiz sind immer noch hundertmal besser dran als die meisten Menschen hier.
Nun genug davon. Ich musste das einfach loswerden, obwohl ich weis, dass meine Freunde hier auf meiner Webseite anständig sind und ihr möglichstes tun um zu helfen. Euch muss ich nicht überzeugen.
Ich danke für Eure Aufmerksamkeit und hoffe Euch nicht zu sehr zu belasten.
Euer Swiss
Tag sieben
Es war ein sehr anstrengender Tag heute. Über 20 Familien und 150km haben wir heute abgespult. Und massenhaft Tee, Saft und Kaffee getrunken. Dazu gabs jede menge Gebäck und sonstige Naschereien. Ich traue mich auf keine Waage mehr!
So eine Reise mit einem Hilfswerk ist ganz schön anstrengend. Und die Strassen hier sind absolute Katastrophe! Oft hat man schlicht keine Chance den Löchern auszuweichen. Das schlägt jeweils durch bis zu den Bandscheiben. Lieber 800 km laufen, da gibts garantiert weniger zu leiden.
Und leider wurde auch unser Gehör arg strapaziert. Der jüngste Sohn einer Familie die wir besucht haben musste uns unbedingt sein Geigenspiel vorführen. Vielleicht habt Ihr auch schon mal das Vergnügen gehabt so einem gequitsch zuhören zu müssen. Es dauerte zu Glück nur rund 10 Minuten.
Zu den Speisen allerdings gibt es nichts zu meckern. Sie verstehen es aus allem etwas leckeres zu zaubern. Natürlich ist alles recht deftig. Kein Wunder, die Winter sind hier lang und kalt. Da brauchen die Menschen viele Kalorien.
Ein grosses Problem ist der Preis für Gas. Der ist in den letzten Jahren dermassen angestiegen, dass es sich die Leute kaum mehr leisten können. Deshalb wird halt weniger geheizt. Hierzulande sind in den allermeisten Häusern Gasheizungen installiert.
Sie behelfen sich notdürftig mit kleinen Elektroöfen. Strom ist mittlerweile billiger als Gas. Zudem wird das Gas noch mit Sauerstoff gestreckt. Das ist zwar verboten aber niemand kann oder will hier etwas unternehmen.
Ja die Menschen hier haben so ihre Probleme. Trotzdem sind Sie mehrheitlich fröhlich, lachen und singen gerne. Wir haben heute eine uralte Frau besucht die uns aus Ihrem Leben erzählt hat. Als junge Frau kam Sie in das Gebiet von Donezk. Dort arbeitete Sie in einer Kohlegrube. Es war sicher sehr harte Arbeit aber Sie sagte uns sie hätten immer Spass gehabt an der Arbeit, viel gelacht und gesungen.
Das können wir uns nur schwer vorstellen. Die Lebensumstände in der Ukraine sind schon immer sehr viel schwieriger gewesen als bei uns. Und sie sind es bis heute geblieben. Viele die wir besucht haben wünschen sich heute die Zeiten der Sowjetunion zurück. Damals konnten sie zwar kaum etwas anderes als von der Regierung genehmigtes kaufen, essen oder denken. Aber sie hatten Arbeit und der Staat sorgte einigermassen für sie. Es gab auch weniger Kriminalität.
Heute ist Korruption überall zuhause. Viele bei uns selbstverständlichen Sachen kann sich nur leisten wer das nötige Geld dafür hat. Wie zum Beispiel das Gesundheitswesen. Ist jemand ernsthaft krank und hat das nötige Geld nicht bleibt er unversorgt. Kein Arzt oder Spital wird ihm helfen.
Dies wird sich in diesem Land auch nicht so schnell ändern. Deshalb ist unsere Hilfe ja auch so wichtig. Morgen machen wir weiter und besuchen so viele Familien wie möglich. Dann noch bis Mittwoch Mittag, danach wird es Zeit für uns zusammenzupacken und wieder in unser wohlbehütetes Land zurückzukehren.
Wenn es mir möglich ist, würde ich gerne hierher zurückkehren um wiederum etwas Freude in das Leben einiger Menschen zu bringen. Falls ihr Kleider oder vor allem Schuhe für uns habt die ihr nicht mehr braucht, ich bin gerne Abnehmer!
Jetzt wünsche ich Euch noch eine gute Nacht und bis morgen
Euer Swiss
Tag acht
Ich bin etwas spät dran heute. Wir sind recht weit gefahren. Zurück waren wir erst gegen 21:30. Der heutige Tag war gleichzeitig quasi der Abschluss unseres Einsatzes. Morgen abend um Mitternacht werden wir die Fahrt nach Hause antreten.
Wir werden also morgen nur noch hier in Uzhgorod ein paar kleinere Besuche bei Freunden des Hilfswerks machen. Dann braucht unser Vehikel dringend ein gründliche Wäsche. Die Strassen sind nicht nur voller Löcher, sie sind auch extrem verdreckt, da es fast täglich geregnet hat. So schmutzig möchten wir nicht an der Grenze zu Ungarn antanzen. Es ist auch so schon ein ziemlich abenteuerliches Unterfangen ungeschoren da durch zu kommen.
Gerne würde ich Euch heute auch noch kurz etwas über das Hilfswerk erzählen mit dem ich hier unterwegs bin.
Also der Name des in der Schweiz eingetragenen Hilfswerk ist EstherDebora. Das sind die Namen der Kinder vom Leiter und Gründer des Hilfswerks Peter Murri. Gegründet hat er es vor 20 Jahren. Der Anlass dazu war der tragische Unfalltod seiner Tochter Esther. Sie kam unverschuldet bei einem Verkehrsunfall ums Leben.
Der schuldige Verursacher dieses tragischen Ereignises musste der Familie 100’000 Franken als Genugtuung bezahlen. Sie wollten aber das Geld nicht für sich behalten, sondern wollten damit eine gute Sache unterstützen.
Peter half schon damals einem Hilfswerk, das Jüdischen Familien aus der damals Sowjetischen Ukraine zur Ausreise nach Israel verhalf. Sie schmuggelten sie quasi unter den Augen der (geschmierten) Russichen Besatzung aus Uzghorod über die Grenze und nach Israel.
Weil Peter viele Familien und die Organisation in der Ukraine kannte und es immer weniger ausreisewillige Juden gab übernahm er die Aufgabe ganz und baute sie noch aus. Fortan hiess sein Hilfswerk und seine Lebensaufgabe EstherDebora. Und seither fährt Peter Jahr für Jahr dreimal oder mehr (wenn es ihm seine getreue Elisabeth erlaubt) in seine geliebte Ukraine um dort Geld und Lebensmittel an bedürftige Familien und Einrichtungen zu verteilen.
Am 8 Dezember, vor drei Tagen, hat Peter seinen 74 Geburtstag gefeiert hier in der Ukraine inmitten seiner Hilfstruppe und einigen Bekannten. Trotz seiner gesundheitlichen Gebrechen (Peter hat Altersdiabetes und das Laufen fällt Ihm sehr schwer) lässt er es sich noch immer nicht nehmen eigenhändig an der Monstertour teilzunehmen. Weil was wir hier alles leisten ist wahrlich kein Zuckerschlecken.
Meistens fahren wir um 09:00 los nachdem wir zuvor die Hilfspackete aus der Garage ins Fahrzeug verfrachtet haben. Von da an sind wir ununterbrochen bis um ca. 21:00 unterwegs. Wenn Vilschani ansteht ist um 05:00 Uhr Tagwache und die Rückkehr ist trotzdem nicht viel früher.
Aber wir sind ja nicht über 1600km hierhergefahren um Ferien zu machen sagen wir uns jeweils wenn wir am Abend todmüde aus dem VW Bus aussteigen.
Die Finanzierung dieses Unternehmens erfolgt vollumfänglich über Spenden. (Wenn jemand also es nicht lassen kann, Ihr kennt meine Mailadresse ) Da Peter und wir Helfer unsere Fahrt und die Unterkunft aus eigenem Säckel begleichen und dann unentgeltlich und freiwillig hier in Uzhgorod wirken, gehen die Spenden fast ohne Verluste zu den Hilfsbedürftigen. Einige Fränkli braucht Peter für den Druck der Karten und Berichte die er jeweils unter die Spender und Gönner verschickt. Und natürlich muss auch die Buchhaltung stimmen. Hier schaut der Staat sehr genau hin.
Damit wisst Ihr auch über diesen Aspekt der Geschichte Bescheid. Ich habe Peter übrigens angeboten, eine Webseite für Ihn einzurichten. Ich werde, wenn es soweit ist einen Link auf meiner Webseite platzieren.
Damit habe ich fertig für heute. Muss zusehen eine Mütze Schlaf zu kriegen. Morgen werde ich den grössten Teil der Fahrt übernehmen. Ich bin schliesslich mit meinen 62 Jahren der jüngste hier
Schlaft gut, und wie gesagt wenn Ihr es nicht lassen könnt….
Danke fürs zulesen
Euer Swiss