09.05.23 Tag 32

Zusammen mit Santina habe ich mich entschieden ein paar Tage Auszeit zu nehmen. Ich denke es ist besser, damit sich mein Fuss richtig erholen kann. Ich bleibe also noch bis Donnerstag hier in Vernon und ziehe dann weiter nach Greenwood Lake. 2017 war ich bereits einmal dort.

Es ist eine kleine Stadt die vom Fremdenverkehr und den Hikern des AT lebt. Sie ist wunderschön gelegen inmitten der Hügel der Appalachen und am Ufer des Greenwood Lake. Da New York für amerikanische Verhältnisse gleich um die Ecke liegt, (ca 100km) kommen sehr viele Bewohner dieser Megacity am Wochenende hierher, um sich vom Alltagsstress einer Grosstadt zu erholen.

Hier werde ich noch einmal kurz anhalten und ohne Gepäck eine Wanderung auf dem Trail machen um meine Gesundheit zu testen. Man sagt dem unter Hikern Slack Packing. Ich denke, bis dann sollte alles wieder ok sein.

Es ist schon ein sehr harter Job auf dem AT zu wandern. Von daher ist es nicht verwunderlich wenn ab und zu körperliche Schäden auftreten. Das was ich mir da eingehandelt habe ist zwar eigentlich nicht sonderlich gravierend.

Aber es ist auch nicht ratsam, es einfach zu ignorieren. Trittsicherheit und Gleichgewicht ist mit das wichtigste was man mitbringen sollte, wenn man auf Wegen wie diesen hier unterwegs ist. Es gibt schon Stellen wo ein Fehltritt fatale Folgen haben könnten.

Zudem befindet man sich in einem unwegsamen Gelände wo Hilfe schwierig zu bekommen ist. Auch wenn New York gleich um die Ecke liegt. Deshalb meine Entscheidung meinem Körper etwas Zeit zum heilen zu geben.

Etwas anderes. Der Grossvater mit seinem dunkelhäutigen Grosskind sind ja am Sonntag neben mir im Hotel eingezogen. Steve, so heisst der Grossvater, Silas, dass der Name des Grosskindes und ich sind am Sonntag und Montag in die Stadt gelaufen um jeweils einzukaufen und uns zu verpflegen.

Wir haben viel Zeit zusammen verbracht. Die zwei sind grossartig. Schon alleine dass die beiden gemeinsam den AT laufen ist bemerkenswert. Aber auch wie Sie harmonieren war schön zu erleben.

Steve hat sich bedauerlicherweise auch eine Verletzung zugezogen. Er hat sich den Oberschenkel gezerrt und kann nicht weitermachen auf dem Trail. Deshalb kommt seine Frau die beiden abholen und sie fahren anschliessend gemeinsam nach Hause.

Steve fragte mich heute morgen ob ich mit Ihnen noch einmal Frühstücken komme. Sie würden sich anschliessend verabschieden und es wäre ein schöner Abschluss unserer kurzen Bekanntschaft.

Nachdem wir ein, wieder einmal viel zu üppiges, Mahl verputzt hatten, fragte Steve mich zum wiederholten mal ob sie noch etwas für mich tun könnten. Ich hatte da ja noch das selbstverschuldete Problem mit meinem Mobile Abo. Also sagte ich, das ich jetzt wohl nach Franklin zum t-mobil Shop gehen würde um das zu regeln.

Was soll ich sagen, sofort bot er mir an mich zu fahren. Eigentlich wollte ich das nicht auch noch von ihnen verlangen. Aber es war halt schon wahnsinnig toll, dass sie mich dort hingefahren haben.

Und es hat denn auch geklappt! Nun kann ich zuhause anrufen und es kostet nichts extra! Ich bin happy wie Hulle. Das Problem wäre gelöst! Ich sags ja, ich bin ein Gückskeks! Immer wenn ich ein Problem habe, tauchen solche Engel auf um mir zu helfen.

Mein Dank geht an Steve, an Silas und dessen Grossmutter, die den weiten Weg ( 1300km) auf sich genommen hat um ihre Liebsten nach Hause zu holen. Es war eine tolle Zeit mit Euch! 🙏

Ich für meinen Teil verabschiede mich für heute von Euch liebe Leser. Tschüss und bis bald

Euer Swiss🌹❤️