06.05.23 Tag 29

Angefangen hat der Tag mit stahlblauem Himmel und plus sechs Grad. Ich habe sehr gut geschlafen und war dementsprechend parat die 13km zum Trailhead zu laufen. Es sollte eine grossartige Strecke werden.

Meinen verstauchten Fuss habe ich praktisch nicht mehr gespürt. Die Nacht gestern musste ich wieder nicht alleine verbringen. Ein Grossvater wie ich, ist mit seinem Grosskind auf Wanderschaft zu mir gestossen. Sein Grosskind, ein Afrikanisches Adoptivkind aus Somalia, war ungefähr 14 Jahre alt.

Der Junge wandert zusammen mit seinem Grossvater auf dem AT. Aussergewöhnlich, es war der erste Farbige den ich überhaupt auf dem Trail gesehen habe. Sie wollten nicht im Shelter schlafen und montierten deshalb Ihre Hammocks an die umliegenden Bäume.

Ein Hammock ist quasi eine Hängematte die zwischen den Bäumen aufgespannt wird. Darüber und zum Schutz gegen den Wind und Regen wird eine Blache wie ein Giebelzelt aufgespannt. In die Hängematte kommt dann der Schlafsack.

Die Konstruktion hat Vor- aber auch Nachteile Positiv ist die Tatsache, dass diese Art zu übernachten keine Matratze braucht. Auch spielt es keine Rolle wie der Boden beschaffen ist. Theoretisch könnte man sogar über dem Wasser schlafen. Vorausgesetzt man kann sich trockenen Fusses hinein begeben. Auch ein Moskitonetz wölbt sich über den Schläfer.

Allerdings hat das Ganze auch Nachteile. So dauert die Platzsuche und der Aufbau etwa doppelt so lange wie der Zeltaufbau. Wenn es Regnet kann man sein Equipment nirgens in Schutz bringen. Ausser es hat dafür Platz im Shelter. Der ist erfahrungsgemäss sehr schnell einmal knapp.

Dazu kommt, dass man dem Wind und Wetter eben viel mehr ausgesetzt ist als im Zelt oder Shelter. Und zu guter Letzt, da der Wind auch von unten zieht, ist es bei kalten Temperaturen schnell einmal ungemütlich kalt.

Die zwei waren am Morgen denn auch durchgefroren. So ein Hammock ist nichts für mich. Wenn ich alleine oder auch zu zweit Im Shelter schlafen kann, ist mir das lieber.

Die Wanderung selbst war wieder einmal, nach den grauen, trüben und nasskalten Tagen, fantastisch. Es ging durch jetzt frischgrüne Wälder und schliesslich wieder durch eine wunderschöne Auenlandschaft. Fotos folgen.

Es waren natürlich massenhaft Leute auf dem Steg durch dieses Kleinod unterwegs. Auch weil ja heute Samstag war. Die Strecke war mehr als drei Kilometer lang! Am Schluss passierte mir wieder ein Misstritt und ich knallte mit dem Kopf auf einen der Betonträger des Bretterstegs. Zum Glück war an der Stelle der Sumpf nicht tief und ich konnte wieder auf den Steg zurückkrabbeln.

Das ganze macht mir jetzt Sorgen. Ich habe kein Vertrauen mehr in mein Gleichgewicht. Keine idealen Voraussetzungen für den weiteren Verlauf.

Ich mache jetzt erst mal Pause und muss mir überlegen wie es weitergehen soll. Es ist fast wie vor sechs Jahren, als ich aus demselben Grund pausieren musste. Damals war die Verletzung an sich aber viel schwerer. Was mich diesmal stört ist dieses Unsicherheits Gefühl.

Wie gesagt, ich mache jetzt erst mal Pause. Ich wünsche Euch einen schönen Sonntag und ich melde mich in zwei Tagen wieder.

Tschüss und machts gut!

Euer Swiss 🌹❤️

Blauer Himmel und ein Stairway to Heaven.
Die Aussicht grandios
Schön nicht?
Der Weg mitten durch das Biotop
Schauen, geniessen war angesagt!:

4 Kommentare zu „06.05.23 Tag 29“

  1. Hallo Roli

    Super schöne Bilder! Danke!
    Ich hoffe du kannst die Ursache für die Gleichgewichtsstörung finden.
    Erhole dich gut und ich hoffe für dich dass du weiterwandern kannst und du dir
    deinen Traum erfüllen kannst.
    Alles Liebe
    Malu

    1. Hallo Malu
      Ich werde den Grund vermutlich nicht so schnell herausfinden. Ich vermute mal, dass da die alte Verletzung schuld daran sein könnte. Ich sehe am Montag weiter ob ich mich noch etwas länger schonen will. Weil gravierende Schmerzen habe ich nicht wirklich. Mal sehen wie es weitergeht.

    1. Danke, dass ist lieb. Ich würde ja schon mehr Risiken eingehen. Tue das aber nicht weil ich weis, dass sich meine Partnerin Sorgen macht. Und ich finde ich bin es Ihr schuldig. Schliesslich finde ich es nicht selbstverständlich, dass Sie meine Spinnereien mitträgt. Radfahren meinst Du? Ich werds mir mal überlegen 🤔

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