05.05.23 Tag 28

Gestern Abend war ich seit langem wieder einmal nicht alleine im Shelter. Ein junges Pärchen gesellte sich als erstes dazu. Sie haben in Pennsylvania angefangen den Trail nach Norden zu laufen. Er wird dann zum Startort zurückfahren und von dort versuchen den Rest des Trails nach Süden zum Startpunkt des Trails gelangen.

Eigentlich eine kluge Strategie. So kommen Sie im Verlauf des Sommers am Ziel in Main an und laufen nicht Gefahr dass der Mt. Kathadin geschlossen ist. Danach kann er den Rest im Spätsommer und Herbst gegen Süden zuende wandern. Alles ganz ohne Zeitdruck.

Als zweites kam ein Truhhiker ins Shelter der nach eigenen Angaben 30-40 Kilometer pro Tag geht. Er ging denn auch bereits um halb sechs wieder los. Ich meinerseits bin um halb acht losgezogen. Ich wollte heute testen wie sich mein lädierter Fuss hält. Zum Glück geht es recht gut. Trotzdem bin ich froh, ab morgen Abend drei Tage frei zu haben.

Dann wird es sich zeigen, ob ich vielleicht noch etwas mehr Zeit brauche bis ich meine Hufe wieder schwingen kann. Mir ist nach wie vor schleierhaft wieso das passieren konnte. Klar, der Boden ist mit Herbstlaub bedeckt, es hat viele Wurzeln. Da der Boden nach den Rgenfällen der letzten Tage stark durchnässt ist, ist das Laub und die Wurzeln sehr rutschig.

Anders kann ich mir diesen Unfall nicht erklären. Es war ganz einfaches Gelände wenn ich daran denke über was für Felsen ich in Pennsylvania geklettert bin! Andererseits passt man auf leichterem Boden halt logischerweise auch weniger auf. Und wenn man das Gleichgewicht verliert drücken Dich die angehängten 15kg ganz schnell zu Boden.

Ich bin jedenfalls froh nur noch 10km bis zum Ausstiegspunkt und den drei Tagen Erholung zu haben. Wie gesagt, dann sehen wir weiter.

Danke für all die guten Besserungswünsche die ich erhalten habe. Machts gut, bis morgen.

Euer Swiss 🌹❤️

PS. Etwas hätte ich fast vergessen, heute ist zusammen mit 2017 mein 100er Tag auf dem Appalachian Trail!